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Chronische Schmerzen

Schmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten gesundheitlichen Herausforderungen in Deutschland. Laut Untersuchungen leiden 13-15 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Besonders betroffen sind die Altersgruppen zwischen 40 und 60 Jahren, in denen über 22% der Befragten chronische Schmerzen angeben. Rückenschmerzen sind dabei die häufigste Einzelbeschwerde – etwa jeder Zehnte leidet daran.

Chronische Schmerzen

Schmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten gesundheitlichen Herausforderungen in Deutschland. Laut Untersuchungen leiden 13-15 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Besonders betroffen sind die Altersgruppen zwischen 40 und 60 Jahren, in denen über 22% der Befragten chronische Schmerzen angeben. Rückenschmerzen sind dabei die häufigste Einzelbeschwerde – etwa jeder Zehnte leidet daran.

Pro U - Chronische Schmerzen
Chirotherapie bei Rückenschmerzen

Akute und chronische Schmerzen – Unterschiede und Herausforderungen

Akute Schmerzen
Akute Schmerzen treten plötzlich auf, beispielsweise durch Verletzungen oder akute Erkrankungen, und bestehen nur über kurze Zeiträume. Sie haben eine klare Warnfunktion und sind häufig gut behandelbar. Medikamente und lokale Therapien wirken in der Regel effektiv, und die Prognose für eine vollständige Genesung ist meist gut.

Chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen bestehen länger als drei bis sechs Monate und können episodisch oder konstant auftreten. Ihre Ursachen sind oft multifaktoriell und weniger eindeutig. Häufig gehen sie mit einem Schmerzgedächtnis einher, das die Behandlung erschwert. Äußere Faktoren wie Wetter oder Stress können die Beschwerden zusätzlich beeinflussen, und die Heilung ist oft langwierig oder unvollständig.

Unterschiede in der Therapie
Während akute Schmerzen gezielt und lokal behandelt werden können, erfordern chronische Schmerzen einen umfassenderen Ansatz. Sie sind stark von individuellen und systemischen Faktoren abhängig, weshalb die Behandlung häufig multidisziplinär (z. B. orthopädisch und psychologisch) gestaltet werden muss.

Warnsignale

Woran erkenne ich, dass meine Beschwerden chronisch werden?
  • Stabile oder sich verschlechternde Beschwerden:
    Schmerzen ändern sich kaum oder sprechen nicht auf Behandlungen an.
  • Anpassung des Körpers:
    Sie arrangieren sich mit den Schmerzen, was die Gefahr birgt, dass Therapieresistenz entsteht.
  • Fehlende Fortschritte trotz Therapie:
    Ein Warnsignal, das frühzeitig beachtet werden sollte.

Ursachen

Ein großer Teil der chronischen Beschwerden entsteht durch sogenannte myofasziale Schmerzen. Sie betreffen das muskuläre und bindegewebige System und sind oft das Resultat von Fehlhaltungen, Stress oder Bewegungsmangel.

Wie kommt es zur Chronifizierung?

Chronifizierung entsteht oft schleichend. Häufig sind Verzögerungen bei der Behandlung die Ursache, etwa wenn erste Beschwerden ignoriert werden. Besonders nach sechs Wochen ohne wirksame Therapie erhöht sich das Risiko.

Zentrale Mechanismen der Chronifizierung

Welche Faktoren begünstigen Chronifizierung?

Chronische Schmerzen: Die emotionale Last

Hoffnung trotz Therapieresistenz


Diagnostik

Fehlende diagnostische Werkzeuge

Eine zentrale Herausforderung in der Schmerzmedizin ist die Diagnostik. Während bildgebende Verfahren wie MRT oder CT wichtige Erkenntnisse über strukturelle Schäden liefern können, sind sie bei funktionellen Störungen oft unzureichend. Viele chronische Schmerzen entstehen nicht durch sichtbare Schäden, sondern durch gestörte Funktionen. Das Fehlen geeigneter Methoden, um solche funktionellen Probleme zu identifizieren, führt zu unklaren oder ungenauen Diagnosen.

Überdiagnostik und ihre Folgen

Ein häufiges Problem ist die Überbewertung von Verschleißerscheinungen, die in bildgebenden Verfahren sichtbar werden. Diese können zwar auffällig sein, sind aber nicht immer die Ursache des Schmerzes. Das Ergebnis sind Überdiagnosen, die oft zu unnötigen Eingriffen oder ineffektiven Therapien führen. Die wahre Ursache des Schmerzes bleibt dabei häufig unentdeckt.

Ganzheitlicher Ansatz erforderlich

Schmerz ist nicht nur ein physisches Problem – er ist ein vielschichtiges Phänomen. Unser Körper besitzt ein Schmerz-Netzwerk, das Muskeln, Faszien, Nerven und Emotionen miteinander verknüpft. Eine nachhaltige Diagnostik sollte nicht nur auf apparativen Methoden beruhen, sondern auch manuelle Untersuchungen, ausführliche Gespräche und die Betrachtung des gesamten Patienten einbeziehen. Eine vernetzte Betrachtung von Körper, Geist und Lebensumständen ist unverzichtbar, um die wahren Ursachen chronischer Schmerzen zu verstehen.

Die gute Nachricht: Sie können aktiv etwas gegen Ihre Schmerzen tun.


Übertragungsschmerzen – Rätselhafte Verbindungen

Übertragungsschmerzen entstehen häufig nicht am Ort des empfundenen Schmerzes, sondern werden von weit entfernten Funktionsstörungen verursacht. Ein typisches Beispiel ist ein Schmerz im Bein, dessen Ursprung in der Muskulatur des Gesäßes liegt. Diese „versteckten“ Schmerzursachen sind oft schwer zu erkennen, da die auslösenden Triggerpunkte selbst nicht oder nur wenig schmerzhaft sind.

Zentrale Sensibilisierung als Ursache

Eine erhöhte Nervenempfindlichkeit – die zentrale Sensibilisierung – spielt bei Übertragungsschmerzen eine entscheidende Rolle. Chronischer Stress oder langanhaltende Schmerzreize können zu einer Absenkung der Reizschwelle führen, sodass schon geringe Störungen starke Beschwerden auslösen können.

Die Folgen:

  • Harmlos erscheinende Reize werden als Schmerz empfunden.
  • Selbst Berührungen können unangenehm werden.
  • Emotionale Belastungen verstärken die Beschwerden.

Das erklärt, warum viele herkömmliche Therapiemethoden bei chronischen Schmerzen an ihre Grenzen stoßen. Doch es gibt Hoffnung!

Sensibilisierung: Wenn das Nervensystem überreagiert

Sensibilisierung beschreibt eine zunehmende Empfindlichkeit des Nervensystems. Das ist keine Einbildung, sondern eine messbare Veränderung. Anhaltende Schmerzreize führen dazu, dass die Nerven schmerzhafte Reize schneller und intensiver verarbeiten.

Bereits kleine Berührungen oder harmlose Bewegungen können unangenehm werden. Das Gehirn interpretiert Reize zunehmend als Schmerz – selbst wenn keine Verletzung vorliegt.

Dieser Zustand wird als zentrale Sensibilisierung bezeichnet und betrifft viele Menschen mit chronischen Schmerzen. Wichtig ist, dass Betroffene diesen Mechanismus verstehen. Denn nur wer die Zusammenhänge kennt, kann aktiv werden.

Absenkung der Schmerzschwelle: Wenn kleine Reize großen Schmerz auslösen

Unser Nervensystem arbeitet dynamisch: Es passt sich ständig an und verändert die Reizverarbeitung. Die Schmerzschwelle, die normalerweise vor zu vielen Signalen schützt, kann sich absenken. Das bedeutet:

  • Schon geringe Reize lösen Schmerz aus.
  • Die Nerven werden "überempfindlich".

Das ist vergleichbar mit einer Allergie: Während das Immunsystem bei Pollen allergisch reagiert, verhält sich das Nervensystem bei Schmerzen ähnlich. Es wird „sensibilisiert“ und reagiert über.

Sensibilisierung – Was wir aktiv tun können

Die gute Nachricht ist: Sensibilisierung ist reversibel! Unser Nervensystem kann lernen, sich zu entspannen und die Schmerzschwelle wieder anzuheben. Entscheidend sind frühzeitige und konsequente Maßnahmen:

  • Frühe Intervention: Je schneller Schmerzen behandelt werden, desto geringer das Risiko einer Sensibilisierung.
  • Ganzheitliche Behandlung: Techniken wie Aurikulomedizin oder Faszienbehandlungen (z. B. mit Stoßwellen) helfen, den Schmerzzyklus zu durchbrechen.
  • Selbsthilfe: Betroffene können durch Bewegung, Stressabbau und Entspannungstechniken selbst aktiv werden.

Stammzell-Injektion zur Regeneration von geschädigtem Gewebe und zur Unterstützung von natürlichen Heilungsprozessen des Körpers oder Injektion von Medikamente zur Linderung von Schmerzen.

Behandlung von chronischen Schmerzen

Chronische Schmerzen erfordern einen ganzheitlichen und oft multimodalen Ansatz, da sie sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte betreffen. Eine erfolgreiche Behandlung berücksichtigt die verschiedenen Ursachen und Einflussfaktoren und kombiniert unterschiedliche therapeutische Maßnahmen, um die Schmerzlinderung und die Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Person zu fördern.

Medizinische Therapien

Die medizinische Behandlung chronischer Schmerzen kann eine Vielzahl von Medikamenten und therapeutischen Konzepten umfassen:

  • Medikamente: Eine gängige medikamentöse Behandlung bei chronischen Schmerzen umfasst Schmerzmittel wie Opiate, die stärkste Schmerzlinderung bieten, jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen und Suchtgefahr nur mit Vorsicht und unter strenger ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden. Zusätzlich kommen oft Antidepressiva oder Antiepileptika zum Einsatz, da sie die Schmerzverarbeitung im Nervensystem beeinflussen können und speziell bei Nervenschmerzen hilfreich sind.
  • Multimodale Konzepte: Diese Konzepte kombinieren verschiedene Therapieansätze, um den Schmerz aus unterschiedlichen Perspektiven zu behandeln. Ein häufig angewendeter Ansatz ist die Kombination von Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Muskulatur zu stärken, und Psychotherapie, um psychische Belastungen wie Ängste oder Depressionen zu behandeln, die häufig mit chronischen Schmerzen verbunden sind. Dies kann auch Entspannungstechniken, kognitive Verhaltenstherapie oder Schmerzbewältigungsstrategien umfassen.
Chronische Schmerzen wie z. B. Migräne mit Akupunktur behandeln lassen.

Ganzheitliche Ansätze

Ganzheitliche Behandlungsmethoden betrachten den Menschen als Ganzes und streben eine Balance von Körper, Geist und Seele an. Sie werden häufig ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt:

  • Traditionelle Chinesische Medizin (TCM): TCM bietet verschiedene therapeutische Ansätze zur Behandlung chronischer Schmerzen. Akupunktur, bei der feine Nadeln in spezifische Punkte des Körpers gesetzt werden, ist eine bewährte Methode zur Schmerzlinderung, die die körpereigenen Heilungsprozesse anregen soll. Qi-Therapien kombinieren sanfte Bewegungsübungen mit Atemtechniken, um die Lebensenergie (Qi) im Körper zu harmonisieren und Schmerzen zu lindern.
  • Triggerpunkttherapie: Bei der Triggerpunkttherapie wird gezielt Druck auf verspanntes oder verhärtetes Muskelgewebe (Triggerpunkte) ausgeübt, um Verspannungen zu lösen und Schmerzimpulse zu reduzieren. Das geschieht beispielsweie in Form einer Stoßwellentherapie. Diese Methode ist besonders effektiv bei muskulären Schmerzen und Verspannungen, die oft bei chronischen Schmerzen auftreten.
In unserer Pro U Praxis setzen wir auf Aurikulomedizin – eine innovative Methode, die über die Ohrakupunktur präzise Diagnosen ermöglicht und gezielte Therapieimpulse setzt.

Störherdtherapie

Die Behandlung von Störherden im Körper, die chronische Schmerzen verursachen oder verstärken können, ist ein weiterer wichtiger Ansatz. Störherde sind irritierte Körperzonen, die durch Verletzungen, Narben oder entzündliche Prozesse ständig Reizwirkungen auf das Nervensystem ausüben. Zu den Therapiemöglichkeiten gehört die Ohr-Akupunktur: Bei der Ohr-Akupunktur (auch Aurikulomedizin) wird die Akupunktur auf spezifische Punkte des Ohres angewendet, da dieses als Mikrosystem des Körpers gilt. Es kann helfen, Schmerzen zu lindern und das energetische Gleichgewicht wiederherzustellen, insbesondere wenn Schmerzursachen im Körper tief liegend oder schwer zugänglich sind.

Psychosomatische Therapie

Chronische Schmerzen haben oft auch psychische Ursachen oder Auswirkungen. Die psychosomatische Therapie konzentriert sich darauf, die emotionalen und psychischen Aspekte des Schmerzes zu behandeln. Wichtige Maßnahmen in diesem Bereich umfassen:

  • Emotionale Stabilisierung: Therapieformen wie kognitive Verhaltenstherapie oder Entspannungstechniken (z. B. progressive Muskelentspannung, Meditation) helfen, emotionale Spannungen abzubauen und das psychische Wohlbefinden zu fördern.
  • Stressbewältigung: Da chronische Schmerzen oft mit erhöhtem Stress und Anspannung einhergehen, wird in der psychosomatischen Therapie auch auf Stressbewältigungsstrategien wie Achtsamkeitstraining oder Biofeedback eingegangen. Diese Techniken unterstützen den Patienten dabei, besser mit Stress umzugehen, was wiederum die Schmerzwahrnehmung positiv beeinflussen kann.

Die Behandlung chronischer Schmerzen erfordert also einen umfassenden Ansatz, der sowohl die körperlichen als auch die psychischen Dimensionen des Schmerzes berücksichtigt und eine individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Therapieplanung ermöglicht.


Therapieresistenz – Schmerz ohne Ende?

Wenn Therapien keine Wirkung zeigen, spricht man von Therapieresistenz. Sie entsteht häufig durch sogenannte Störherde – Narben, chronische Entzündungen oder andere Blockaden, die die Selbstheilungskräfte hemmen. Doch auch hier gibt es Lösungen:

  • Stauungen lösen: Mithilfe von Massagen, osteopathischen Techniken oder Entspannungsmethoden wie Qigong und Tai Chi.
  • Bewegung fördern: Zirkulation und Stoffwechselprozesse aktivieren die Heilung.

Nachhaltigkeit – Der Schlüssel zur erfolgreichen Schmerztherapie

Warum Nachhaltigkeit entscheidend ist

Nachhaltigkeit in der Therapie bedeutet, nicht nur Symptome kurzfristig zu lindern, sondern auch die Ursachen zu beseitigen und Rückfälle zu verhindern. Chronische Schmerzen erfordern daher nicht nur akute Maßnahmen, sondern langfristige Strategien, die auf Stabilität und Heilung abzielen.

Lokale vs. systemische Probleme

Während lokale Schmerzen oft durch gezielte Behandlungen wie Salben, Massagen oder Injektionen gelindert werden können, sind systemische Probleme komplexer. Chronische Schmerzen, die sich über Monate oder Jahre entwickeln, weisen häufig auf ein ganzes Netzwerk aus Störungen hin – vergleichbar mit einer Softwarestörung. Eine alleinige Lokaltherapie kann hier keine nachhaltige Wirkung erzielen.

Systemische Ansätze

Eine nachhaltige Schmerztherapie sollte daher das gesamte Netzwerk der Schmerzursachen berücksichtigen. Dazu gehören Muskeln, Faszien, Nerven und das Nervensystem sowie psychosoziale Faktoren. Eine Behandlung, die auf schnelle Linderung durch Medikamente oder invasive Eingriffe setzt, kann das Problem verschärfen, indem sie die zugrunde liegenden Ursachen unbeachtet lässt.

Therapieerfolg erkennen:

Ein wirksamer Therapieplan zeigt sich daran, dass:

  • Die Dauer der Schmerzen abnimmt.
  • Die Intensität der Schmerzen geringer wird.
  • Schmerzen seltener auftreten.

Fazit

Kompetenz und Nachhaltigkeit in der Schmerzmedizin

Um der wachsenden Zahl von Schmerzpatienten gerecht zu werden, ist ein Umdenken in der Schmerztherapie erforderlich. Diagnostik und Behandlung müssen ganzheitlicher und nachhaltiger gestaltet werden. Dabei ist es entscheidend, die Patienten aktiv in den Prozess einzubeziehen, ihnen die komplexen Mechanismen von Schmerz verständlich zu machen und Hoffnung zu geben – eine Hoffnung, die auf realistischen und fundierten Behandlungskonzepten basiert.


Prävention

Vorbeugung ist besser als Heilung
  • Frühzeitige Behandlung: Lassen Sie Beschwerden nicht zu lange unbeachtet.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Berücksichtigen Sie sowohl körperliche als auch emotionale Faktoren.
  • Aktive Lebensweise: Bewegung und Stressbewältigung fördern die Regeneration.

Mit Entschlossenheit, Geduld und einem individuellen Therapieplan können Sie Chronifizierung vermeiden und ein schmerzfreieres Leben führen.

Hinweis

Unser Ziel ist es, das komplexe Thema chronischer Schmerzen auf ein verständliches Maß zu reduzieren. Dabei möchten wir betonen, dass grundlegendes Wissen über die Entstehung und Behandlung chronischer Schmerzen keinesfalls den Arztbesuch und eine professionelle Beratung ersetzt. Es kann jedoch dazu beitragen, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine Verschlimmerung oder den Einfluss auf die Lebensqualität zu minimieren.

In unseren Praxen in München stehen wir Ihnen gerne für weiterführende Informationen und individuell abgestimmte Therapieansätze zur Verfügung.

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