Ambulante & stationäre Operationen
Arthroskopie Operation
Arthroskopie bedeutet übersetzt: „in das Gelenk hineinschauen.“ Bei einer arthroskopischen Operation werden unter Voll- oder Teilnarkose zwei oder drei Stichinzisionen (Hautschnitte) von einigen Millimetern am Gelenk durchgeführt. Über sie werden eine Kamera und erforderliche Instrumente in das Gelenk eingeführt. Die Bilder aus dem Gelenk werden auf einen großen Farbmonitor übertragen. Wir führen Arthroskopien an allen Gelenken durch, insbesondere an Kniegelenk, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Hüftgelenk und oberem Sprunggelenk. Einfach therapiert werden können mit diesem Eingriff so zum Beispiel Meniskusrisse, Bandverletzungen, Schleimhautfalten, freie Gelenkkörper oder Knorpelschäden. Durch diese minimal-invasive Operationsmethode ist meist eine schnelle Rehabilitation und ein sehr guter Therapieerfolg möglich.
Während in früheren Jahren beispielsweise eine Meniskusverletzung manchen Leistungssportler zur Aufgabe seiner Karriere zwang, bedeutet diese Diagnose im Zeitalter der arthroskopischen Eingriffe häufig nur noch eine kurze Sportpause. Durch diese minimalinvasive Operationsmethode ist meist eine schnelle Rehabilitation und ein sehr guter Therapieerfolg möglich, mit kurzen Entlastungszeiten und folglich kurzer Arbeitsunfähigkeit.
Die Dauer der Nachbehandlung richtet sich nach dem Aufwand der arthroskopischen Operation. Bei einfachen Meniskusarthroskopien beträgt die Nachbehandlungszeit nur zwei bis drei Wochen. Bereits nach wenigen Tagen kann der operierte Patient das Kniegelenk wieder voll belasten. Bei einer arthroskopischen Schulteroperation mit Sehnenrekonstruktion kann die Nachbehandlung und Rekonvaleszenz (Genesung) der Patienten auch sechs bis acht Wochen andauern. Durch gezielte krankengymnastische Übungsbehandlungen und Lymphdrainagen durch einen erfahrenen Therapeuten werden Heilungsprozesse beschleunigt und positiv beeinflusst.
Knorpelchirurgie
Allgemein
Knorpel dient einerseits dient als Stoßdämpfer. Andererseits ermöglicht er die reibungslose Bewegung der Knochen im Gelenk. Seine Struktur ist optimal auf diese Aufgaben ausgelegt. Wie ein Schwamm nimmt Knorpel Wasser aus seiner Umgebung auf und gibt es bei Belastung wieder ab. Er kann ein Vielfaches des Körpergewichts aufnehmen sowie abfedern, so bewahrt er die Knochen vor Beschädigungen. Ist der Knorpel jedoch beschädigt, kann sich dieser nicht selbst reparieren. Knorpelgewebe enthält nämlich keine Blutgefäße; er wird durch die Abgabe und Aufnahme von Gewebeflüssigkeit bei Be- und Entlastung ernährt. Knorpel besteht fast ausschließlich aus einem netzartigen Gewebe, das von wenigen Knorpelzellen gebildet wird. Dadurch wächst Knorpel bei Erwachsenen kaum und kann nicht mehr in seiner ursprünglichen Qualität nachgebildet werden. Wenn überhaupt, dann wird lediglich minderwertiges Knorpelgewebe ohne hohe Belastbarkeit neu gebildet.
Indikation
Knorpeldefekte entstehen überwiegend aufgrund von altersbedingter Abnutzung (siehe Arthrose) oder unter Umständen auch nach Sportunfällen. Insbesondere sportlich aktive Patienten fühlen sich in ihrer Lebensqualität deutlich beeinträchtigt.
Ziel
Ziel ist die stadiengerechte Therapie, die sich nach dem Ausmaß des Knorpelschadens richtet. Hierfür steht das gesamte Spektrum nach derzeitigem Stand der Wissenschaft zur Verfügung. Angefangen von der Knorpelglättung und Entfernung instabiler Knorpelanteile bis hin zu rekonstruktiven Verfahren – inklusive der zeitigen Knorpelzelltransplantation. Diese Verfahren werden teils arthroskopisch, teils durch kleine Hautschnitte durchgeführt, um ein reibungsfreies Gleitverhalten der Knorpelfläche wiederherzustellen. Für einen unbeschwerten Alltag.
Operation: Knorpelglättung
Dabei werden minimal-invasiv im arthroskopischen Verfahren (siehe Arthroskopie) mit einem motorgetriebenen Minielektroshaver die Knorpelflächen so geglättet, dass ein reibungsfreies Gleitverhalten der Knorpelfläche wieder möglich ist. Freie Knorpelteilchen werden abgesaugt und so aus dem Gelenk entfernt. Somit entsteht deutlicher Reibeverlust im Gelenk, was im Sinne einer präventiven, also vorsorglichen Verlangsamung des Abnutzungsprozesses (siehe Arthrose) von hoher Bedeutung ist. Denn bei einer massiven Schädigung der Knorpelflächen müssen andere aufwendige knorpelchirurgische Verfahren zur Anwendung kommen.
Nachbehandlung
Nach der Knorpelglättung kann bereits in den ersten Tagen nach der OP eine zügige Auf- und Belastung des operierten Kniegelenks erfolgen. Begleitend werden im Rahmen einer physiotherapeutischen Nachbehandlung Muskelaufbautraining und Gangschulung durchgeführt. Bei Fadenzug um den 10. Tag nach Operation ist in den meisten Fällen schon wieder eine volle Belastbarkeit des Gelenkes gegeben, und mit Sport wie Schwimmen und Fahrradfahren kann begonnen werden.
Operation: Knorpeltransplantation
Um Knorpel mit annähernd gleicher Belastbarkeit wie gesunden Knorpel zu erhalten, ist die Transplantation körpereigener Knorpelzellen notwendig. Diese Methode ist insbesondere bei großen Knorpelschäden sehr erfolgversprechend. Zunächst wird in einem minimalinvasiven Eingriff (siehe Arthroskopie) gesundes Knorpelmaterial an einer Stelle entnommen, an der der Knorpel möglichst wenig belastet wird. Im Labor werden aus diesem Knorpelmaterial die Zellen herausgelöst und in Kulturschalen vermehrt, bis eine ausreichende Zellanzahl erreicht ist. In einem zweiten operativen Eingriff werden zuerst die Ränder des Knorpelschadens geglättet. Dann wird vom Unterschenkel ein Knochenhautstück entnommen und in den Defekt eingenäht. Zum Abdichten der Nähte dient ein spezieller Gewebekleber. Die Knorpelzellen werden nun als flüssige Substanz in den Defekt transplantiert (eingespritzt). In den Wochen nach der Transplantation bilden die Zellen Knorpelgewebe und verbinden sich mit dem umliegenden gesunden Gewebe.
Nachbehandlung
Durch langsam steigernde Bewegungsbelastung wird der Knorpel genährt und die physiologische Struktur des Knorpels gebildet. Nach anfänglich geringer Gewichtsbelastung und einer der Therapie begleitenden Knie-Bewegungsschiene erfolgt nach etwa sechs bis zwölf Wochen schon eine langsam zunehmende Gewichtsbelastung und die erste Vorbereitung auf die Alltagsaktivitäten. Nach etwa sechs Monaten ist in der Regel der Beginn mit leichten Sportarten wieder möglich, wie zum Beispiel mit Radfahren oder Schwimmen. Die volle Festigkeit für Sportarten wie Tennisspielen oder Skifahren erreicht der Knorpel nach etwa zwölf Monaten. Dann sind die transplantierten Zellen von den „alten“ kaum noch zu unterscheiden. Ab 18 Monaten volle Sportfähigkeit.
Kniescheiben-Operationen
Allgemein
Bei frischer oder chronischer Kniescheiben-Ausrenkung ist meist der wichtige innere Stabilisationsapparat der Kniescheibe zerrissen, das sogenannte mediale patellofemorale (MPFL). Dieses ist im strecknahen Zustand der Hauptstabilisator gegen die übermäßige Verschiebung der Kniescheibe nach außen und wirkt einer Ausrenkung (Luxation) entgegen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das MPFL zu rekonstruieren, um die Stabilität der Kniescheibe wiederherstellen zu können. Wiederholt auftretende Kniescheiben-Ausrenkungen schädigen den Knorpel der Kniescheibenrückfläche und des Kniescheibenlagers und führen daher zu einer Arthrose im Rückflächenbereich der Kniescheibe.
Indikation
Wiederholte Ausrenkungen der Kniescheibe, im Einzelfall auch persistierende Schmerzzustände bei Fehlstellung der Kniescheibe im Gleitlager.
Ziel
Ziel ist es, ein erneutes Ausrenken der Kniescheibe zu verhindern und dabei eine frühfunktionelle Nachbehandlung mit schnell möglicher Belastung des operierten Kniegelenkes zu erreichen. Das Entstehen weiterer Schäden soll vermieden werden.
Operation
Häufig wird die Operation zusammen mit einer Arthroskopie des Kniegelenkes verbunden. Als Ersatz für das MPFL wird in ihrem Fall die Gracilis-Sehne entnommen; sie verläuft von der Innenseite des Unterschenkels zum Oberschenkel. Länger dauernde Beschwerden und wesentliche Nachteile durch die Entnahme der Gracilis-Sehne sind nicht zu erwarten. Für die Entnahme der Sehne notwendig ist ein etwa zwei bis drei Zentimeter langer Hautschnitt fünf Zentimeter unterhalb des Kniegelenkspaltes, innenseitig neben dem Ansatz der Kniescheibensehne. Diese Sehne wird mit zwei Fäden angeschlungen. Über einen etwa zwei Zentimeter langen Hautschnitt, der am inneren Rand der Kniescheibe verläuft, wird sie mit zwei bioresorbierbaren Ankern stabil fixiert. Von hier aus wird das MPFL an seinen Ursprungsort an der Innenseite der Oberschenkelrolle fixiert. Hierfür ist ein dritter etwa ein Zentimeter langer Schnitt an der Innenseite der Oberschenkelrolle notwendig. Nachdem gewährleistet ist, dass durch die MPFL-Spannung der Außenrand der Kniescheibe mit dem Außenrand der Gleitrinne zur Deckung kommt, wird die Sehne mit einer bioresorbierbaren Schraube sicher an der Oberschenkelrolle fixiert.
Nachbehandlung
Eine Teilbelastung mit zwanzig Kilogramm wird innerhalb der ersten 14 Tage nach der Operation empfohlen. Danach ist eine klinikabhängige sukzessive Auflastung möglich bis zum Erreichen der Vollbelastung. Eine Limitierung der Beweglichkeit sollte mittels beweglicher Schiene zunächst für zwei bis vier Wochen in Abhängigkeit des klinischen Befundes auf 0/0/90° erfolgen. Leichte sportliche Aktivitäten wie Laufen und Fahrradfahren können dann begonnen werden. Die volle sportliche Aktivität sollte nicht vor Ablauf der ersten drei Monate nach der Operation erfolgen.
Begleitet wird die Nachbehandlung durch einen geschulten Physiotherapeuten mit krankengymnastischen Übungsbehandlungen und Lymphdrainage-Therapie.
Vorderes Kreuzband
Allgemein
Das Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel und von Bändern zusammengehalten. Für den Seitenhalt sorgen die sogenannten Seitenbänder. Die Stabilität nach vorne und hinten werden durch das vordere und hintere Kreuzband gewährleistet. Bandverletzungen können zu einer Instabilität führen, wobei es zu einem unangenehmen Instabilitätsgefühl für den Patienten kommen kann sowie zur Druckerhöhung im Gelenk mit Gefahr von Folgeschäden wie Knorpel- und Meniskusverletzungen. In den meisten Fällen sind Sportunfälle für die Kniebandverletzungen verantwortlich. Die Patienten beschreiben in der Regel ein Gefühl der Instabilität. Die meisten hören oder fühlen ein Krachen bei der Verletzung. Nach der Verletzung schwillt das Kniegelenk oft innerhalb kurzer Zeit an.
Indikation
Gestellt wird die Indikation zum Ersatz des vorderen Kreuzbandes bei biologisch jungen Patienten, die eine aktive Freizeitgestaltung betreiben und sportlich aktiv sind. Entscheidend ist dabei weniger das Lebensalter als vielmehr der allgemeine Zustand des Gelenkes und das Aktivitätsniveau des Patienten. Neben einer genauen körperlichen Untersuchung wird die Diagnose in der Regel durch die Durchführung einer Kernspintomographie gesichert.
Ziel
Ziel der Operation ist es, durch einen Ersatz des vorderen Kreuzbandes die Schädigung weiterer wichtiger Strukturen durch verbleibende Instabilität des Kniegelenkes zu verhindern. Bei verbleibender Instabilität können Strukturen wie Meniskus, Seitenbänder und vor allen Dingen die Knorpeloberfläche geschädigt und dazu die Entstehung einer Arthrose auch beim jüngeren Menschen gefördert werden. In der Regel sollte deshalb das vordere Kreuzband ersetzt werden. Gleiches gilt für Verletzungen des hinteren Kreuzbandes bei Nachweis einer entsprechenden verbliebenen Instabilität durch spezielle Röntgenaufnahmen.
Operation
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das vordere Kreuzband zu ersetzen. Wobei alle für den Kreuzbandersatz verwendeten Transplantate primär eine höhere Reißkraft als das ursprünglich eigene Kreuzband haben. Durch den schonenden Eingriff einer arthroskopischen Operation wird das Gelenk nicht geschädigt. Da mit dieser Technik keine Ruhigstellung im Gipsverband erforderlich ist, sind verbleibende Bewegungseinschränkungen bei guter, nach der Operation durchzuführender Krankengymnastik sehr selten. Als Nachteile gelten leichte Schmerzen, die an der Entnahmestelle des Transplantates bei Verwendung der Kniescheibensehne auftreten können, eine mögliche Verminderung der Muskelkraft am Quadrizepsmuskel sowie das prinzipielle Risiko (äußerst selten!) einer Kniescheibensehnenruptur oder Kniescheibenfraktur. Daher wird alternativ häufig die sogenannte Semitendinosus- und Gracilis-Sehne verwendet. Bei der Sehnenentnahme ist ein noch schonenderer Eingriff möglich, sodass die oben genannten Probleme noch seltener auftreten. Die Fixierung der Transplantate erfolgt in der Regel mit einer bioresorbierbaren Schraube. Diese lösen sich innerhalb von zwei bis drei Jahren auf, sodass kein oder nur minimal Fremdmaterial verbleiben muss.
Hinteres Kreuzband
Allgemein
Das Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel und von Bändern zusammengehalten. Für den Seitenhalt sorgen die sogenannten Seitenbänder. Die Stabilität nach vorne und hinten werden durch das vordere und hintere Kreuzband gewährleistet. Im Gegensatz zur Verletzung des vorderen Kreuzbandes bleiben Verletzungen des hinteren Kreuzbandes oft unentdeckt. Die Stabilität des hinteren Kreuzbandes ist aber für ein funktionierendes und intaktes Gelenk genauso wichtig wie die Funktion des vorderen Kreuzbandes. Verbleibt die Instabilität des hinteren Kreuzbandes, kommt es neben Schmerzen vor allem in der Kniekehle zu einer immensen Druckerhöhung im mittleren Gelenkabschnitt und hinter der Kniescheibe, sodass sich hier Knorpelschäden und eine Arthrose entwickeln.
Indikation
Verletzungen des hinteren Kreuzbandes bleiben oft unentdeckt. Der Grund: Sie kommen im Gegensatz zur Verletzung des vorderen Kreuzbandes in der Kernspintomographie oft nicht zur Darstellung. Verletzungen des hinteren Kreuzbandes können spontan ausheilen. Jedoch geht diese Ausheilung oft mit einer verminderten Belastbarkeit und Funktionsfähigkeit des hinteren Kreuzbandes einher. Um diese Dysfunktion nachzuweisen, ist das Anfertigen spezieller gehaltener Röntgenaufnahmen notwendig. Typische Zeichen einer hinteren Kreuzbandverletzung, die oft erst nach Wochen bis Monaten für den Patienten zutage treten, sind Druckgefühl in der Kniekehle, Schmerzen, Instabilitätsgefühl oder einfach das Gefühl, dass „mit dem Gelenk etwas nicht stimmt“. Eine Indikation zur Ersatzoperation des hinteren Kreuzbandes besteht, wenn eine spontane Ausheilung, die normalerweise zunächst abgewartet werden kann, mit Verbleib einer Instabilität erfolgt. Diese wird mit oben genannten speziellen Röntgenaufnahmen nachgewiesen.
Ziel
Ziel der Operation ist es, die Stabilität des Kniegelenkes wiederherzustellen, um Folgeschäden zu verhindern. Vor allem: Knorpelzerstörung des inneren Gelenkabschnittes und der Gelenkflächen hinter der Kniescheibe. Bei Schädigung der Knorpelflächen würde sich frühzeitig eine Arthrose entwickeln – auch bei jüngeren Menschen.
Operation
Beim Ersatz des hinteren Kreuzbandes weisen die hierfür verwendeten Transplantate primär eine deutlich höhere Reißkraft als das ursprünglich eigene hintere Kreuzband auf. Der Eingriff kann nahezu identisch wie bei Ersatz des vorderen Kreuzbandes in einer schonenden arthroskopischen Operationstechnik durchgeführt werden. Die Nachbehandlung des hinteren Kreuzbandes ist jedoch etwas diffiziler als die nach der Operation des vorderen Kreuzbands. Die Behandlung muss streng gemäß eines Nachbehandlungsschemas, das jedem Patienten ausgehändigt wird, durchgeführt werden. Grundsätzlich kommen als Sehnentransplantate die gleichen Techniken wie beim vorderen Kreuzband zum Einsatz. Empfohlen wird jedoch die Entnahme des sogenannten „Hamstrings“, genauer der Sehne des Musculus Semitendinosus/Gracilis. Für die Zeit der stabilen Einheilung der Sehnen in den Knochen ist das Tragen einer beweglichen Schiene erforderlich. Die Dauer des stationären Aufenthaltes beträgt hierfür normalerweise zwei Tage, die weitere Behandlung kann dann ambulant durchgeführt werden.
Schulter- und Ellenbogenchirurgie
Erkrankungen und Verletzungen an Schulter und Ellenbogen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dies liegt einerseits an der erhöhten Freizeit- und Sportbelastung sowie an einer Zunahme der degenerativen Erkrankungen. Wir können durch modernste Untersuchungsverfahren eine fundierte Diagnose erstellen. Sofern erforderlich können wir neben dem klinischen Befund vor Ort eine ausführliche Bildgebung vornehmen: Sonographie (Ultraschall), Röntgen, CT und MRT. Nach gründlicher Diagnostik kann die adäquate konservative oder operative Therapie erfolgen. Neben der konservativen Therapie bietet unsere Orthopädie in München auf dem operativen Sektor sämtliche minimalinvasiven Verfahren an Schulter und Ellenbogen. Im Fokus stehen hier die Instabilitäten, beispielsweise nach Schulterverrenkungen, sowie die Verletzungen und Abnutzungen an der Rotatorenmanschette. Bei Gelenkabnutzungen und entsprechender Indikation bieten wir alle modernen endoprothetischen Verfahren an. An der Schulter sind neben der anatomischen Prothese bei älteren Patienten, häufig nicht-anatomische Prothesen indiziert. Auch am Ellenbogengelenk sind mittlerweile etabliert endoprothetische Implantate routinemäßig im Einsatz.
Schulterendoprothetik
Die Schulterendoprothese ersetzt das abgenutzte, zerstörte oder krankhafte natürliche Schultergelenk. In der Regel ersetzt es die Gelenkflächen am Oberarmkopf sowie an der Gelenkpfanne des Schulterblattes. Die Indikation stellt sich bei einer primären oder sekundären Arthrose des Gelenkes. Diese kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel eine rheumatoide Arthritis, bestimmte Stoffwechselerkrankungen, akute Verletzungen oder deren chronische Folgen, langdauernde Schultergelenksinstabilitäten oder deren Folgen nach stattgehabten Operationen oder ein Verlust der Rotatorenmanschette. Ziel der Operation ist, durch das künstliche Schultergelenk die Funktion des Armes wiederherzustellen. Der Patient wird von seinen Schmerzen befreit. Außerdem wird ein Teil seines Kraftverlustes wiedergewonnen. Die Schulterendoprothetik hat sich mittlerweile neben der Hüft- und Knieendoprothetik etabliert und liefert durchwegs sehr gute Resultate bei hoher Patientenzufriedenheit. Durch die anatomischen Prothesen der vierten Generation ist es gelungen, die Funktion des destruierten Gelenkes wiederherstellen zu können. Bei Verlust der Rotatorenmanschette ist es möglich, durch nicht-anatomische Spezialprothesen das Schultergelenk zu stabilisieren und wieder eine gute Funktion des Armes zu erreichen. Die Operation erfolgt im Rahmen eines stationären Aufenthaltes. Nach der Operation wird mit einer sofortigen sogenannten frühfunktionellen Bewegungstherapie begonnen. Ziel ist dabei, möglichst rasch eine schmerzfreie Funktion des Schultergelenkes und durch einen Muskelaufbau Kraft wieder zu erlangen.
Sprunggelenksprothese
Häufig kommt es im Langzeitverlauf nach Knöchelfrakturen zu sogenannten posttraumatischen Arthrosen am oberen Sprunggelenk. Diese können sich allerdings auch unfallunabhängig als degenerative Erkrankung entwickeln. Erfahrungsgemäß ist bei solchen Erkrankungszuständen der Leidensdruck des Patienten erheblich, da die Gehfähigkeit massiv eingeschränkt oder aufgehoben wird. Führt die konservative Therapie zu keinem Erfolg, bietet sich bei entsprechender Indikationsstellung die Implantation einer Sprunggelenksprothese an. Diese Prothesen haben sich in den vergangenen 20 Jahren etabliert. Mittlerweile werden sie routinemäßig mit teils hervorragenden Ergebnissen angewandt. Die alternative Operationsbehandlung durch eine Sprunggelenksversteifung lässt sich hierbei häufig vermeiden. Außerdem besteht bei Versagen einer Sprunggelenksprothese im Langzeitverlauf weiterhin die Möglichkeit, auf eine Sprunggelenksversteifung zurückzugreifen.
Fußoperationen
Allgemein
Fußoperationen korrigieren angeborene oder im Laufe der Jahre erworbene Fehlstellungen im Fußbereich.
Indikation
Fehlstellungen im Fußbereich können als Folge einer Fehlbelastung zu Schmerzen im Vorfußbereich führen. Die häufigste Deformierung ist der sogenannte Hallux valgus, die nach außen abweichende schiefe Großzehe. Darüber hinaus können sich Hammer- und Krallenzehen an den II. bis V. Zehen entwickeln. Es gibt auch häufig eine Deformität am Kleinzehenballen. All dies führt zu Schmerzen und zu gestörten Bewegungsabläufen beim Abrollen des Fußes. Sehr häufig finden sich störende Weichteilhühneraugen sowie große Schleimbeutel über den fehlgestellten Gelenken, die sehr schmerzhaft sind und im Schuh drücken können. Bei konservativen Maßnahmen handelt es sich um eine rein symptomatische Therapie, die das Voranschreiten eventuell verzögert, aber nicht verhindern kann. Führen diese Maßnahmen zu keiner adäquaten Beschwerdebesserung für den Patienten, kann ein Röntgenbild dem orthopädischen Fußchirurgen die Fehlstellung und auch den Ort der Korrektur anzeigen. Ergänzt durch funktionelle Untersuchung wie die Fußdruckmessung, kann das für den Patienten richtige Verfahren ausgewählt werden.
Ziel
Die operative Korrektur kann dem Patienten wieder eine schmerzfreie Belastung mit und ohne Schuhwerk ermöglichen. Wobei eine Einlagenversorgung eventuell nötig bleiben kann.
Operation
Es ist sehr wichtig, nicht ein einziges Operationsverfahren zu favorisieren, sondern die individuelle Fehlstellung mit der entsprechenden Operation zu korrigieren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Im Vordergrund stehen gelenkerhaltende Operationen an der Großzehe wie die Operation nach Chevron/Austin sowie die sogenannte Scarf-Osteotomie oder auch basisnahe Umstellungsosteotomie. Resezierende Eingriffe oder aber Versteifungsoperationen kommen nur bei schwerer Gelenkzerstörung, zum Beispiel durch Arthrose/Verschleiß des Gelenkknorpels in Frage. Falls notwendig, kommen modernste Materialien zum Einsatz. Sie bestehen meist aus Titan und verursachen keine Allergien. In der absoluten Mehrzahl der Fälle kann das Material belassen werden, sodass auf eine zweite Operation zur Materialentfernung verzichtet werden kann. Mittlerweile kann eine Vielzahl an Korrekturen auch minimalinvasiv durchgeführt werden, das heißt über wenige Millimeter messende Schnitte. Der Patient profitiert dabei von einer in der Regel zügig gegebenen vollen Belastbarkeit mit Hilfe eines entsprechenden speziell gefertigten Schuhwerks.
Nachbehandlung
Gerade nach Operationen an der Großzehe sind in den ersten Monaten unter Umständen korrigierende Nachtschienen erforderlich. Bis die vollständige knöcherne Heilung erzielt ist, vergehen etwa vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit kann allerdings auf Gipsmaßnahmen und Krückengehen weitgehend verzichtet werden, da moderne Entlastungsschuhe den Patienten schmerzfrei laufen lassen.
Zwar betrifft die überwiegende Mehrzahl der Fehlstellungen und Schmerzhaftigkeit den Vorfußbereich. Doch ist es wichtig, diese Probleme nicht nur in der Schmerz verursachenden Region des Vorfußes zu suchen, sondern auch die Rückfußstellung und die gesamte untere Extremität und das Gangbild in Augenschein zu nehmen. So können auch Fehlstellungen und Arthrose-Erkrankungen im Mittel- und Rückfußbereich Beschwerden verursachen und auch ursächlich für Beschwerden im Vorfußbereich sein, was vom erfahrenen Fußchirurgen mit in die Analyse einbezogen wird.
Minimalinvasive Fußchirurgie
Minimalinvasive Eingriffe an allen großen Gelenken wie Knie, Schulter, Ellbogen- und Hüftgelenk haben bereits vor mehreren Jahrzehnten in Deutschland Einzug gehalten. Die sogenannten „Schlüsselloch-Operationen“ stellen mittlerweile Standard-Operationstechniken dar. Eine Vielzahl von Operationen im Bereich dieser Gelenke können ohne großen Schnitt und ohne großes Trauma durchgeführt werden. Diese Möglichkeiten ergeben sich dank weiterentwickelter und teils revolutionierter Techniken, auch in der Fußchirurgie. Als seit vielen Jahren zertifizierter Fußchirurg kommen diese Techniken bereits bei uns seit längerem regelmäßig und erfolgreich zum Einsatz. Wir möchten sie Ihnen im weiteren Verlauf etwas genauer vorstellen:
Was ist die minimalinvasive Fußchirurgie?
Die minimalinvasive Fußchirurgie ist eine seit Jahrzehnten bekannte, aber in den vergangenen Jahren revolutionierte Operationstechnik. Mit ihr können Fußfehlstellungen durch Hautschnitte von wenigen Millimetern korrigiert werden. Unbedingte Voraussetzung zur Durchführung dieser Technik sind fundierte anatomische Kenntnisse des Operateurs und langjährige Erfahrungen – auch in den konventionellen Techniken der Fußchirurgie. Durch den Einsatz spezieller Instrumente werden die einzelnen Operationsschritte und deren Kontrolle bereits im OP-Saal möglich. Mit einem sogenannten „Verbandschuh“ ist der operierte Fuß sofort belastbar. Die Verwendung von Implantaten, wie Schrauben oder Drähten, findet bei uns keine Anwendung. Eine spätere Materialentfernung und damit ein zweiter operativer Eingriff entfällt. Für etwa sechs Wochen ist das regelmäßige Anlegen von Tape-Verbänden und deren Kontrolle notwendig.
Was ist der Vorteil dieser neuen Operationsmethode?
Durch die kleineren Hautschnitte ist die Narbenbildung reduziert. Neben den kosmetisch ansprechenderen Ergebnissen gibt es jedoch einen weiteren Vorteil: Mögliche Beschwerden durch Narbenkontrakturen treten deutlich seltener auf. Gewebeschonendes Arbeiten hat auch einen positiven Einfluss auf den Heilverlauf und der Wiedererlangung der vollen Mobilität. Ein wichtiger Vorteil ist in der sofort gegebenen Belastbarkeit mit einem Verbandschuh zu sehen. Die Durchführung des Eingriffs ist in jeder Narkoseform möglich. Eine Materialentfernung und ein damit verbundener zweiter operativer Eingriff sind in der Regel nicht nötig.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die minimalinvasive Fußchirurgie ergänzt die herkömmliche und über Jahrzehnte bewährte offene Vorgehensweise. Sie stellt eine Weiterentwicklung dar, basierend auf den Erfahrungen und Erkenntnissen der offenen Fußchirurgie. Gezielt eingesetzt, kann sie eine deutliche Verbesserung der Behandlungsergebnisse erreichen. Eine Entscheidung hat dabei die zentrale Bedeutung: Wann und mit welcher Technik kann mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit das beste Ergebnis für den Patienten erreicht werden? Für welches Problem welche Technik Anwendung findet, bleibt dabei immer eine Einzelentscheidung, die im Gespräch zusammen mit dem Patienten gefällt wird.
Fußfehlstellungen, die oft durch minimalinvasive Eingriffe gut zu adressieren sind, lauten wie folgt:
- Kleinzehendeformität
- Fehlstellung der 5. Zehe
- Metarasalgie
- Hallux rigidus
- Hallux valgus
- Aufrichtung des Fußgewölbes bei Plattfußstehlstellung
- Fersensporn/Plantarfasziitis
- Arthrodese des unteren Sprunggelenkes
- Haglund-Exostose
Was können Sie selbst tun?
Vor einer operativen Therapie am Fuß sollten zunächst alle konservativen Maßnahmen vollständig ausgeschöpft werden. Hierzu zählen neben dem Versuch einer Versorgung mit konventionellen abstützenden Einlagen bzw. propriorezeptiven Einlagen auch Übungen, die die eigene Fußmuskulatur stärken. Diese Übungen am Fuß sind auch unter dem Begriff der Spiraldynamik bekannt.
Welche Unterlagen sollen Sie zum Termin in unserer Praxis mitführen?
Mitführen sollten Sie Unterlagen über außerhäuslich erfolgte Voruntersuchungen und bereits erfolgte Behandlungen. Im Rahmen des Patientengespräches sowie der stattfindenden klinischen Untersuchung wird gegebenenfalls eine Ergänzung des vorhandenen Bild- und Aktenmaterials besprochen und erläutert.